An einer italienischen Universität studieren
Die erste Universität der Welt ist eine Italienische: la Università di Bologna. Sie wurde im Jahr 1088 gegründet.
Die Liste der Universitäten in Italien ist auch heute beachtlich: es gibt im Land insgesamt 77 staatlich anerkannte Universitäten, davon 55 staatliche Volluniversitäten, 3 staatliche technische Universitäten, 14 „nichtstaatliche“/private (aber staatlich anerkannte) Universitäten, 7 Universitäten päpstlichen Rechts, 2 sogenannte (staatliche) Ausländeruniversitäten (siehe unten) und 3 weitere spezialisierte Hochschuleinrichtungen.
Hier ein Überblick über die wichtigsten italienischen Universitäten, geordnet nach Größe :
Platz | Universität | Studentenanzahl | Gründungsjahr |
1 | Universität La Sapienza Rom | ca. 141.000 | 1303 |
2 | Universität Neapel Federico II | ca. 101.000 | 1224 |
3 | Universität Bologna | ca. 100.000 | 1088 |
4 | Universität Mailand | ca. 73.000 | 1923 |
5 | Universität Bari | ca. 70.000 | 1925 |
6 | Universität Catania | ca. 66.000 | 1434 |
7 | Universität Padua | ca 65.000 | 1222 |
8 | Universität Florenz | ca 60.000 | 1321 |
9 | Universität Palermo | ca 50.000 | 1806 |
10 | Universität Pisa | ca 49.000 | 1343 |
Warum sollte man in Italien studieren?
Die italienischen Universitäten sind ziemlich begehrt und das akademische Studium ist immer noch sehr anerkannt.
Um an einer italienischen Universität zu studieren, bewirbt man sich in der Regel direkt bei der italienischen Universität und durchläuft das normale Auswahlverfahren. Um an eine italienische Universität angenommen zu werden braucht man einen schulischen Abschluss, welches auch in Deutschland den Weg zur Universität ermöglicht: ein deutsches Abitur wird durchaus anerkannt.
Die Ausländeruniversität Perugia und die von Siena, sind staatliche Hochschulen in Italien, die für ausländische Studenten konzipiert sind. In Perugia gibt es rund 2.400 Studenten und 150 wissenschaftliche Angestellte.
Ein Studium oder Auslandssemester in Italien wirkt auf viele sehr verlockend und es entscheiden sich jährlich tausende Studenten für ein Gast- oder Vollstudium in dem südeuropäischen Land: viele von ihnen kommen aus Deutschland. Italien ist reich an Kultur und Geschichte und während eines Aufenthaltes kann man diesen Reichtum voll auskosten und direkt vor Ort erleben.
Die italienischen Universitäten bieten den Studierenden ein sehr gutes Lernumfeld. Viele von ihnen sind sehr bekannt und zählen zu den ältesten und besten Universitäten der Welt. Eine prägnante Eigenschaft der italienischen akademischen Bildung ist das breite Lernspektrum sowie eine starke analytische Mentalität. Diese zwei Elemente sind in Italien sehr stark und präsent und bereiten auf weitere vertiefende Spezialisierungen weltweit vor, sowie für internationalen Berufserfahrungen oder Entwicklungen im Forschungsbereich.
Eine weitere starke Eigenschaft italienischer Universität sind die flexible Studienstruktur, die breite Aufstellung des Lernspektrum und die analytische Einstellung. Ein Auslandsaufenthalt oder Vollstudium in Italien kann eine Lebenserfahrung bleiben, die unvergesslich bleibt, die Bildung verstärkend aufrundet, das Leben verändert und viele neuen Möglichkeit im Beruf bietet.
Deutsches vs. Italienisches Hochschulsystem – Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Dank dier sogenannten „Bologna Prozesse“ und der Einführung der Bachelor- und Mastersysteme europaweit, gibt es immer größere Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Hochschulsystemen. Einige Unterschiede bleiben jedoch.
Hier ein Überblick zu den unterschiedlichen Studienabschlüssen an italienischen Universitäten:
Corsi di laurea – Diese Studiengänge entsprechen am ehesten dem deutschen Bachelor. Nach drei Jahren erhält man die „Laurea“.
Corsi di laurea specialistica – Nach der drei-jähririgen Laurea kann man darauf bauend ein Aufbaustudiengang wählen, welcher weitere zwei Jahre dauert. Durch diese Spezialisierung erwirbt man eine „Laurea Specialistica“
Corsi di laurea specialistica a ciclo unico (vor allem nach altem Modell) – Für bestimmte Fächer wird das alte Modell des fü-jährigen Studiums genutzt: für Chemie, Pharmazie, technische Pharmazie sowie Human-, Zahn- und Veterinärmedizin sind längere Studienzeiten vorgesehen.
Concorsi oder besondere Schule je nach Jahrgang (um Lehrer werden zu können) – Im Gegensatz zum spezifischen Lehramtsstudium in Deutschland, muss man in Italien den so genannten „Concorsi“ absolvieren, um unterrichten zu können. Man absolviert zuvor ein normales Grundstudium im jeweiligen Fach, welches man unterrichten möchte und erlangt über einen „Concorsi“, die Berechtigung, zu unterrichten.
Da sich in Italien die Gesetzlage oft verändert, empfehlen wir sich direkt und zeitnah zu erkundigen.
Master – Wer nach dem ersten beiden Studiengängen noch eine weitere Spezialisierung oder Vertiefung machen möchte, kann noch ein einjähriges Masterstudium hinzufügen.
Corsi di specializzazione – Für manche Berufe, wie etwa im Bereich der Medizin, ist es notwendig noch einen weiteren Abschluss zu erlangen. Der Abschluss, den man mit diesem Aufbaustudium erhält nennt sich „Diploma di specializzazione“.
Dottorato di ricerca – Das Äquivalente zum deutschen Doktortitel und der Promotion gibt es in Italien den Forschungsdoktor (Dr. ric.), für den man noch einmal drei Jahre (plus eine mögliche Verlängerung auf vier Jahren) studieren muss.
Die Semesterzeiten in Italien entsprechen denen der meisten deutschen Universitäten. Demnach beginnt das erste Semester im September/ Oktober und endet im Januar/ Februar. Das zweite Semester geht von Februar bis Juli.
Wie sieht das Studium in Italien aus?
Die meiste Zeit wird in Italien Frontalunterricht gemacht:
Seminare und Fortgeschrittenenkurse sind oft von Diskussionen und eigenen Arbeiten geprägt. Das allgemeine Niveau des Unterrichts ist hoch und wie an allen Universitäten ist auch viel Eigeninitiative gefragt.
Prüfungen in Italien basieren auf den in den Vorlesungen behandelten Themen. Sehr selten werden genau dieselben Themen wie im Unterricht wiederholt, aber dabei wird eine gewisse Eigenreflexion erwartet. Auswendig oder „last Minute“ lernen bringt in Italien sehr wenig. Die Prüfungen werden oft mündlich absolviert, was eine besonders intensive Vorbereitung voraussetzt. Man muss den Stoff nicht nur können, sondern seine Argumente auch überzeugend und auf den Punkt gebracht vermitteln können.
Das Notensystem in Italien ist etwas anders als das Deutsche.
In der Schule werden Noten zwischen 0 und 10 vergeben. 0 ist dabei das schlechteste Ergebnis und 10 das Beste.
An der Uni werden Punkte von 0 bis 30 vergeben: 18 ist das Minimum, um die Prüfung zu bestehen (ausreichend) und 30 das Maximum.
Ein ganzes Studium in Italien:
Wer sein gesamtes Studium an einer italienischen Universität verbringt, erhält einen italienischen Abschluss und muss bei der Bewerbung ein wenig anders vorgehen als ein Austauschstudent.
In der Regel bewirbt man sich direkt bei der italienischen Universität und durchläuft das normale Auswahlverfahren.
Für die Bewerbungsunterlagen benötigt man normalerweise eine Übersetzung des Abiturzeugnisses, einen Nachweis über die eigenen Sprachkenntnisse und oft auch ein Motivationsschreiben. Genauere Infos, was für die Bewerbung nötig ist findet man auf der Homepage der Universität oder über das "International Office".
Ein oder mehrere Auslandssemester:
Es besteht die Möglichkeit während des Studiums in Deutschland für ein oder zwei Semester in Italien zu studieren. Diese Auslandserfahrung ist sehr wertvoll und bringt einem sowohl sprachliche, als auch persönliche und fachliche Kompetenzen. Gleichzeitig hat man seinen deutschen Studienabschluss.
Wer sich für ein Auslandssemester in Italien interessiert, sollte sich zunächst an das Akademische Auslandsamt seiner deutschen Universität wenden. Dort erfährt man, welche Möglichkeiten es gibt, um nach Italien zu gehen.
ERASMUS Programm. Dieses Programm wurde von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen und soll die Mobilität von Studenten fördern, indem die Möglichkeit, verschiedene Partneruniversitäten in anderen Europäischen Ländern zu besuchen, gegeben wird.
Stipendien und Hilfsprogramme:
ERASMUS - Europäisches Austauschprogramm
DAAD - Stipendien des Deutschen Akademischen Austauschdienstes
Deutschlandstipendium
Diverse Landesstipendien und Stipendien von kirchlichen, politischen oder privaten Stiftungen.
Wichtig ist es dabei sich über das Auslandsbafög zu informieren. Manchmal bekommt man auch von der italienischen Universität Zuschüsse, dafür wendet man sich am besten direkt an das International Office.
Als EU-Bürger hat man außerdem immer die Möglichkeit, in Italien zu arbeiten. Ein Nebenjob kann dabei helfen, ein klein wenig Taschengeld zu verdienen, was das Reisen und Leben angenehmer macht.
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