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Mit dem Fahrrad von Bologna nach München

Mit dem Fahrrad von Bologna nach München

Eine Reise zur Förderung nachhaltiger Mobilität und zur Verbreitung einer Friedensbotschaft

Eine vierköpfige Delegation des Vereins "Salvaiciclisti Bologna" ist am Dienstag, den 14. Juni, nach einer 600 km langen Fahrt, die am 9. Juni in Bologna begann, in München angekommen. Wir haben sie getroffen, um sie nach dem Wert dieser Initiative zu fragen.

"Die Idee zu dieser Reise entstand im März", erzählt Marco Trotta, "als ich Federico, der hier in München arbeitet und schon mehrmals mit dem Fahrrad von München nach Bologna gefahren ist, bat, die Route umzudrehen und sich gemeinsam auf den Weg zu machen, zusammen mit anderen Leuten, die Zeit, Lust und Laune dazu hatten."

"Wir wollten dieser Erfahrung einen Sinn geben und sie zu mehr als nur einem Urlaub machen": die vier Freunde Marco Trotta, Federico Grazzini, Roberto Tomesani und Bartolomeo Sailer, die in der Region Bologna besonders aktiv  und hochmotiviert sind, begannen mit der Organisation dieses Projekts, das von der Vereinigung "Salvaiciclisti-Bologna", der sie angehören, unterstützt wird und die sich für die Förderung einer nachhaltigen Mobilität und vor allem für den Schutz der Verkehrssicherheit der Radfahrer einsetzt, die häufig durch Verkehrsverstöße gefährdet ist.

Mit dem Fahrrad von Bologna nach München

Nachhaltige Mobilität ist in Bologna ein heißes Thema: "Bologna hat gerade das Projekt Bicipolitana vorgestellt, die Fertigstellung des gesamten städtischen Fahrradnetzes bis 2030. Dank der Verwendung von React Eu- und PNRR-Mitteln wird die jährliche Investition von 1,5 Mio. EUR auf 5,8 Mio. EUR steigen. Es wird die erste Großstadt in Italien sein, die über ein solches Netz verfügt".

Ein Projekt, das Bologna in eine vollständig europäische Dimension stellt: "Wir fahren durch Europa und erzählen, wie sich das Radfahren in Bologna verändert. Dieses Thema steht in engem Zusammenhang mit der ökologischen Nachhaltigkeit: Bologna wurde nämlich als eine der 100 europäischen Städte ausgewählt, die bis 2030 kohlenstoffneutral werden sollen, und die Verlagerung eines Teils des Individualverkehrs auf nachhaltigere Verkehrsträger, darunter natürlich auch das Fahrrad, wird dabei ebenfalls eine Rolle spielen".

Mit dem Fahrrad von Bologna nach München

"Jeder einzelne von uns hat sich um einen organisatorischen Aspekt der Reise gekümmert", fährt Marco fort, "wir haben nach Schlafplätze gesucht, Bartolomeo und Federico, die erfahrener sind, kümmerten sich um die Route. Wir kennen die Route des Eurovelo 7, der durch Bologna führt, sehr gut und haben dann noch die Route von München nach Venedig hinzugefügt und beide zusammengeführt. Da es keine offizielle Route gibt, galt es, so schmerzfrei wie möglich von einer zur anderen zu gelangen und dabei die am wenigsten befahrenen Straßen zu benutzen, aber auch diejenigen, die es uns ermöglichen, die Alpen mit der geringsten körperlichen Anstrengung zu überqueren. Wir haben uns eine Route überlegt, auf der wir etwa 100 km pro Tag zurücklegen können." Eine Reise von 623 km in sechs Tagen durch drei Länder, durch die Landschaft der pianura padana, des Gardasees, des Etschtals, des Brennerpasses, des Inntals, des Achensees und des Tegernsees, bevor sie über den Perlacher Forst und den Isarradweg in München ankamen, wo sie von Verena Dietl, der dritten Bürgermeisterin der Stadt München, herzlich empfangen wurden und ihr das offizielle T-Shirt der Reise übergaben.

 

Mit dem Fahrrad von Bologna nach München

Das Projekt stand unter der Schirmherrschaft der Stadt Bologna und des Goethe-Instituts. "Federico war auf der Suche nach einem Logo und fand auf der Website des Goethe-Instituts ein Bild, das ihm gefiel. Als er es anforderte, boten sie uns an, die Schirmherrschaft zu übernehmen, wie auch die Stadt Bologna, die ebenfalls von der Initiative begeistert war. Wir sind also letzten Donnerstag losgefahren und wurden von der stellvertretenden Bürgermeisterin Emily Clancy und Simona Larghetti, der Stadträtin für Fahrradmobilität, begrüßt."

"Das Ziel war nicht nur, diese beiden Städte zu vereinen und zu erklären, dass Bologna sich mit einer europäischen Vision verändert, sondern auch eine symbolische Botschaft in einem schwierigen Jahr wie diesem zu vermitteln, in dem sich die Energiepreise für fossile Brennstoffe verdoppeln und ein Krieg im Gange ist, der an die schlimmsten Albträume von vor hundert Jahren erinnert. Wir wollten eine Botschaft des Friedens vermitteln. Vor einigen Jahren hat die Sendung Caterpillar, die uns vor unserer Abreise auch interviewt hat, eine Kampagne gestartet, um das Fahrrad für den Friedensnobelpreis zu nominieren. Jedes Jahr nimmt eine Delegation von Radfahrern, genannt Paciclica, am Friedensmarsch Perugia-Assisi teil. Wir haben eine Friedensfahne mitgebracht, um den Gedanken der Einheit zu symbolisieren. Für uns sind Grenzen keine Mauern oder Trennungen mehr, sondern Brücken, die wir mit unseren Fahrrädern überquert haben".

Mit dem Fahrrad von Bologna nach München

"Während unserer Reise haben wir festgestellt", fügt Bartolomeo hinzu, "dass man mit dem Fahrrad überhaupt keine Grenzen wahrnimmt, auch weil der Radweg oft entlang der Grenze verläuft. Die Farben der Landschaften sind in allen Teilen der Welt gleich, das Blau des Himmels und der Seen, das Grün der Wiesen ist durchgängig und in allen Ländern, die wir durchquert haben, gleich. Anstatt einen Krieg zur Verteidigung der Grenzen zu führen, ist es sinnvoller, die Schönheit um uns herum zu verteidigen".

"Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg", erklärte Marco, "sondern auch das ständige Engagement für die Rechte, für den Kampf gegen den Klimawandel und für die besseren Perspektiven, die uns Europa oft zur Förderung der Menschen- und Bürgerrechte gegeben hat. Bologna ist eine der Städte, die sich oft in Europa exponiert hat, um sich in diese Vision einzufügen, und das ist das Europa, das uns gefällt. Wir haben eine Reise durch drei Länder und neun Provinzen mit dem Fahrrad unternommen und festgestellt, dass viele andere Menschen dies bereits tun und sich regelmäßig auf diese Weise fortbewegen. "Wir kamen in Trient an", erzählt Bartolomeo, "und trafen auf eine beliebte Fahrradgemeinschaft, die uns mit ihren Mitgliedern bis nach Bozen begleitete. In Bozen trafen wir den Präsidenten des FIAB Bozen, des italienischen Umwelt- und Fahrradverbandes, der uns mit einer Delegation bis nach Sterzing begleitete."

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"Unsere Botschaft", so Marco abschließend, "ist, dass dieser laufende Wandel von den Regierungen und lokalen Verwaltungen besser unterstützt werden sollte, wie wir es in Bologna tun." Der Vergleich ist wichtig, wie Bartolomeo betont: "Es war eine Möglichkeit, neue Methoden kennenzulernen und zu beobachten, wie bestimmte Dinge anderswo gemacht werden, um mit einem Paket nützlicher Informationen nach Hause zu gehen, die wir an unsere Vertreter weitergeben können".

Hier der Link zu ihrem Bericht über diese Erfahrung.

 

 

 

Sara Sparagna

Übersetzung von Matilda Madonna